AD(H)S:
Die Bezeichnung AD(H)S steht für Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitätsstörung bzw. –syndrom und wird durch drei Hauptsymptome gekennzeichnet:
- Mangelnde Konzentrationsfähigkeit
- Erhöhte Ablenkbarkeit
- Gesteigerte Impulsivität
Eine motorische Hyperaktivität kann in manchen Fällen dazukommen, dann spricht man von ADHS, ansonsten von ADS.
In den, von der WHO herausgegebenen, ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) wird das Störungsbild unter dem eigentlich veralteten Begriff des „Hyperkinetischen Syndroms F.90“ zusammengefasst. Zur Diagnose eines AD(H)S müssen eine Reihe von Kriterien aus folgenden Bereichen erfüllt sein:
- Unaufmerksamkeit
- Überaktivität
- Impulsivität
- Beginn der Störung
- Symptomausprägung
- Störungsfolgen
- Ausschluss
Da andere psychische Störungen bzw. Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen, obliegt die Diagnose eines AD(H)S den Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder Kinder- und Jugendmedizin bzw. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten.
Die Angaben zur Häufigkeit variieren stark je nach Studie, es lässt sich jedoch von einer Prävalenz von ca. 5% bei Kindern und Jugendlichen ausgehen – Jungen häufiger als Mädchen. Doch auch im Erwachsenenalter kommt ADHS vor.
Der Leidensdruck der Betroffenen und ihrer Familien ist oft erheblich. Es fällt diesen Kindern schwer, sich in Gruppen zu integrieren und die an sie gestellten Anforderungen in der Schule oder auch schon im Kindergarten zu erfüllen. Sie ecken häufig an und können so entweder in eine klassische Außenseiterrollte gedrängt werden oder sie entwickeln sich zum Rabauken oder Klassenclown.
Im Vordergrund des Erlebens dieser Kinder steht das „ständig gemaßregelt werden“ und das Gefühl nicht „richtig“ oder „nicht gut genug“ zu sein. Die betroffenen Familien finden Unterstützung durch Ergo- oder Psychotherapie, Familien- und Erziehungsberatung oder Medikamente. Immer mehr Betroffene suchen jedoch auch nach alternativen Möglichkeiten.